7 Tipps um die Resilienz bei deinem Hund zu stärken
Der erste Schritt für ängstliche Hunde in ein mutigeres Leben!
„Resilienz ist die Kraft, mit der man es vom Boden wieder auf die Beine schafft“.
Nicht nur Menschen, auch Hunde erleiden Enttäuschungen, Verluste oder traumatische Erfahrungen. Jetzt wäre es hilfreich eine innere unterstützende Kraft zu haben, die sie Belastungen leichter überstehen lässt. Und diese Kraft gibt es auch. Resilienz bezieht sich auf die Fähigkeit eines Individuums, sich nach Belastungen, Rückschlägen oder schwierigen Lebensumständen zu erholen, sich anzupassen und sogar gestärkt aus solchen Erfahrungen hervorzugehen. Es ist die psychologische Widerstandsfähigkeit, die es einem Hund ermöglicht, Herausforderungen zu bewältigen. Stressoren können besser überwunden und aus negativen Erfahrungen sogar gelernt werden.
Resilienz
Welche Faktoren sind ausschlaggebend? Eine sichere Bindung zu einer Bezugsperson lässt soziale Lebewesen wie den Hund Anforderungen besser meistern und sie zeit ihres Lebens stressresistenter sein. Sie sind selbstbewusster, trauen sich zu Aufgaben zu meistern, sind mutiger und daher auch glücklicher! Eine sichere Bindung prägt also die eigene Widerstandsfähigkeit. Das bedeutet nicht, dass man bei einer Krise nicht auch niedergeschlagen sein darf, aber jedes bisschen Mehr an Widerstandskraft kann schon helfen. Das ist bei Hunden nicht anders!
Geboren um sich zu binden!
Hunde streben nach einer sicheren Bindung, wie Kleinkinder zu ihren Eltern. Genauso wie Menschen, brauchen auch Hunde Sicherheit, Vertrauen und Bezugspersonen, die sie trösten, sobald sie Angst und Schmerzen haben. Resilienz bildet sich mit dem Rückhalt eines "sicheren Hafens".
Wer kann also besser mit Stress und Sorgen umgehen? Ein hündischer Optimist, der sich von einer Bezugsperson „gehalten“ fühlt oder ein hündischer Pessimist, der auf sich alleine gestellt ist? Hunde wie Kleinkinder testen neue Fähigkeiten und entwickeln Bewältigungsstrategien erst dann, sobald sie sich beschützt fühlen, falls einmal etwas schief läuft.
Für uns Menschen gibt es Seminare, Bücher, Yoga Kurse, sogar eine Resilienz Akademie. Bei Hunden sagen leider viele „da muss er durch“. Und lassen den Hund in schwierigen Situationen alleine. Z.B. müssen viele Hunde Begegnungen mit anderen Hunden alleine durchstehen, weil der Mensch ihnen an der Leine keinen Raum zum Ausweichen lässt oder sogar durch Leinenruck die Situation erschwert.
Auch unseren Hunden tut es in der Seele gut, wenn sie reichlich gelobt werden!
Hunde sollten nicht nur für ausgeführte Signale belohnt werden, sondern auch für alltägliche, scheinbar selbstverständliche Handlungen. Jedes gewünschte Verhalten mit ehrlicher Freude, verbalem Lob, Leckerlis, Streicheleinheiten oder Belohnungen, die der Hund als angenehm empfindet, bestätigen. Denn: Lob und Anerkennung stärken das Selbstbewusstsein und somit ihre Resilienz!
Warum nicht auch loben, wenn der Hund sich einen Schuh geschnappt hat? Er wird in Zukunft gefundene Dinge ohne Angst in Richtung HalterIn bringen (auch unterwegs Gefundenes), statt damit davonzulaufen und es in Sicherheit zu bringen. Der Schuh kann leicht gegen ein Leckerli getauscht werden.
7 Tipps um die Resilienz bei deinem Hund zu stärken
- Hunde brauchen die Möglichkeit selbst Entscheidungen treffen zu können, damit das Selbstbewusstsein wächst und keine ständigen Kommandos, die das selbstständige Denken ausschalten.
- Der Hund sollte Probleme selbst lösen dürfen (z.B. wie komme ich über ein Hindernis?). Ohne Locken mit Leckerlis oder verbalen Aufforderungen wird er ideenreicher und selbstbewusster. Gleichzeitig wird das Körperbewusstsein gestärkt. Wenn wir Sport betreiben: wir fühlen uns stärker, nicht nur körperlich sondern auch seelisch.
- Sichere Bindung: Hunde brauchen empathische und feinfühlige Bezugspersonen, die angemessen und prompt auf die Bedürfnisse des Hundes reagieren. Sie brauchen Schutz und Sicherheit, Liebe, Vertrauen, Aufmerksamkeit und Fürsorge -> Hunde brauchen emotionale Bindungen wie ein Kind.
- Positive soziale Beziehungen: Rückhalt, Wertschätzung, Respekt, Zuverlässigkeit, Unterstützung, Orientierung
- Freiheit, etwas ausprobieren zu dürfen. Aber auch mal zu scheitern mit dem Rückhalt der Bezugsperson -> durch gelungene Erfahrungen wird das Selbstbewusstsein gesteigert.
- Anregende Umgebung: womit und wie lange darf der Hund mit etwas spielen, Zeit eigene Lösungen zu finden, Grenzen ausloten dürfen und nicht sofort gestoppt werden.
- Entsprechende Genetik: eine gute Stressresilienz kann vererbt werden, leider nicht zur Gänze und auch nicht dauerhaft. Kommt der Hund in ein schlechtes Umfeld, kann Resilienz wieder verloren werden.
Fazit: Resilienz lässt auch Hunde Krisen besser meistern und mutiger in die Welt gehen – mit dem tröstenden Sicherheitsgefühl, dass ihnen eine feinfühlige Bezugsperson zur Seite steht, wenn sie Hilfe brauchen.
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Deine Dozentin Catharina Pichler, tierschutzqualifizierte Hundetrainerin, Verhaltensberaterin, Traumafachkraft, Gesundheitscoach, Naturheilkunde, Welpencoach, Massage & Fitnesstraining, Ernährungsberatung (info@hundepfotenakademie.at)
